Viralität ist für Unternehmensaccounts auf Social Media ein zweischneidiges Schwert. Einerseits kann ein viraler Post enorme Sichtbarkeit und Reichweite bringen, andererseits birgt er auch Risiken – vor allem, wenn er nicht zur eigenen Strategie oder Zielgruppe passt.
Was ist das Ziel des Social Media Auftritts?
Bevor man sich von Trends und viralen Challenges mitreißen lässt, sollten sich Unternehmensinhaber und Marketing Manager fragen: Was wollen wir eigentlich mit unserem Social Media Auftritt erreichen? Geht es nur darum, präsent zu sein, oder steckt eine klare Strategie dahinter? Wer Sichtbarkeit und Sympathie aufbauen will, profitiert durchaus von viralen Inhalten – aber nicht um jeden Preis. Wer hingegen langfristige Kundenbindung, Wertevermittlung oder gezielte Botschaften an eine definierte Zielgruppe anstrebt, muss vorsichtiger agieren. Viralität allein reicht dann nicht aus und kann sogar schaden, wenn sie die falschen Menschen anspricht.
Warum kann Viralität schaden?
Ein Beispiel aus der Praxis: Ein Kunde aus dem Automotive-Sektor vertreibt Sportwagen – seine Zielgruppe ist 35 bis 55 Jahre alt, überwiegend männlich und eher konservativ geprägt. Würden wir für ihn den neuesten TikTok-Trends folgen, könnten wir zwar kurzfristig mehr Reichweite erzielen. Doch diese Reichweite wäre wenig wert, da sie nicht die eigentliche Zielgruppe anspricht. Im schlimmsten Fall könnten die Inhalte sogar abschreckend wirken und das Markenimage beschädigen.
Die richtige Balance finden
Es ist normal, dass Videos für eine spitze Zielgruppe keine Millionenreichweite erzielen. Entscheidend ist, dass die relevanten Nutzer sich verstanden fühlen – das führt zu mehr Leads und echten Interessenten. Viralität kann helfen, sollte aber nie Selbstzweck sein. Eine solide Social Media Strategie basiert auf Zielgruppenverständnis, Authentizität und kontinuierlicher Anpassung, nicht auf kurzfristigen Hypes.
Fazit: Viralität – Fluch oder Segen?
Viralität kann ein Segen sein, wenn sie zur Marke und Zielgruppe passt und strategisch eingebettet wird. Sie ist aber ein Fluch, wenn sie nur auf Reichweite abzielt und die eigene Community oder Markenbotschaft verwässert. Unternehmen sollten ihre Social Media Strategie daher immer an den Bedürfnissen und Erwartungen ihrer Zielgruppe ausrichten und Viralität als möglichen Bonus, nicht als Ziel betrachten.